Fortsetzung Kurzgeschichte
"Hallo, Marie!"
... Aus der Küche drang der Geruch von Bauchspeck und Grünkohl in den Flur. Die Mutter war bestimmt gestresst und würde sie wohl kaum beachten. Das Essen musste pünktlich auf dem Tisch stehen, sonst machte der Vater Terror. Marie nahm die Jeansjacke vom Haken und steckte ihr mondänes Haupt durch den Türspalt: „Ich gehe los. Laura wartet.“
Sie sah, dass die Mutter kurz zu ihr blickte, während sie das heiße Grünkohlwasser abgoss. Aber fast im gleichen Moment zerrte sie Emma vom Nutella-Glas weg: „Es gibt jetzt Abendbrot!" Für wen auch immer der Satz gedacht war.
Die kleine Schwester fing an zu brüllen und patschte mit Schokolade beschmierten Fingern nach ihrer Mutter. Die schlug der Lütten genervt ins Gesicht. Immer das Gleiche, dachte Marie. Wütend drückte sie die Küchentür zu und hörte beim Verlassen der Wohnung noch: „Spätestens um elf bist du wieder da, morgen ist Schule!“
Im Treppenhaus traf sie zum Glück keinen, um diese Zeit saßen die meisten am Abendbrottisch oder vorm Fernseher. Die vier Stockwerke flog sie leicht wie eine Feder hinunter, in Gedanken schon im Klub.
Endlich abschalten! Wer soll das ewige Gedudel von Pflichterfüllung und Perspektive aushalten, womit ihr die Alten in den Ohren lagen?! Bis jetzt hatte sie sowieso nur mit Müh und Not die Hauptschule geschafft, ohne sitzenzubleiben! Was sollte sie in der neunten Klasse noch rausreißen? Schließlich waren ihre Eltern in der Schule auch keine Leuchten gewesen!
Marie freute sich schon, wenn sie im Unterricht überhaupt eine Frage verstand, das hieß aber noch lange nicht, dass sie darauf antworten konnte. Zwar ging ihr schemenhaft dieser oder jener Gedanke durch den Kopf, bloß einen Zusammenhang ergab das nicht. Da war sie lieber still und schaltete meist auf Durchgang.
Bei manchen Lehrern allerdings konnte sie auftrumpfen, zum Beispiel bei der Hilpert, die war oft verunsichert, wenn einige aus der Klasse laut und ordinär wurden. Dann fühlte sich auch Marie stark, lachte man doch über ihre coole Art, mit der sie der ältlichen Geschichtslehrerin in die Parade fuhr. Da verspürte das Mädchen Macht. Deshalb ergriff sie solche Gelegenheiten im Unterricht immer häufiger.
Ach, scheiß Schule! Genügt, wenn ich morgen wieder hin muss! Wozu eine Platte machen? Jetzt ist was anderes angesagt!
Die letzten Meter rutschte sie auf dem Geländer hinunter und dachte noch, das Treppenhaus könne auch mal wieder Farbe gebrauchen. Alles abgeblättert, grau und trist! Aber was ging sie das an? Es war bereits Kampf genug, einmal in der Woche die Hausordnung machen zu müssen und am Ende vielleicht wieder dem Alki vom vierten Stock zu begegnen. Dem war die Frau weggelaufen und deswegen musste sich Marie sein anzügliches Gequatsche anhören.
Sie drückte den Po gegen die Haustür, die klemmte, und schlängelte sich gewandt wie eine Tänzerin durch die Öffnung. Geschafft!
Plötzlich sah sie den Vater die Straße überqueren. Den Kopf gesenkt, schlurfte er auf seinen Häuserblock in dem langweiligen Neubauviertel zu. Die alte Tasche zerrte an seinem Arm.
Einen Moment tat ihr der Vater leid. Es war bestimmt nicht leicht, allein für eine Familie sorgen zu müssen, denn die Mutter kümmerte sich um Emma. Ihren Job bei der Post hatte die Mutter verloren. Um einen Neuanfang zu wagen, müsste sie sich zur Altenpflegerin umschulen lassen, was sie nicht wollte. Ihr Nervenkostüm war seit Emmas Geburt nicht mehr das beste.
Maries Sympathie für den Vater ließ nach, als ihr seine Ermahnungen einfielen, mehr zu lernen. Eine gute Fachkraft sollte sie werden, denn in Krisenzeiten behielt man die Besten - alle anderen wurden entlassen.
Der Vater sprach aber auch manchmal von seiner Arbeit, was Marie mochte, weil er dann aus sich herauskam.
Sie erinnerte sich daran, wie aufgeregt er gewesen war, als die Eigner der Stralsunder Werft wechselten. Nicht nur einmal. Nein, mehrmals.
Sie tauchten plötzlich auf. Typen aus Dänemark, Schleswig-Holstein, Russland und China. Fördergelder und Kredite waren ihnen sicher. Manch ein Eigner verschwand wieder, samt den Geldern.
Als die Volkswerft umbenannt werden sollte, demonstrierten die Werftler dagegen. Auch Maries Vater. Der traditionsreiche Name blieb erhalten. Marie war bannig stolz auf ihren Vater gewesen, was selten vorkam.
Irgendwann baute man keine Containerfrachter mehr – Kreuzfahrtschiffe waren nun der Hit. Die brachten das große Geld.
Obwohl viele Beschäftigte wegen neuer Technologien entlassen wurden, behielt Maries Vater seine Arbeit in der Volkswerft, die inzwischen zu den MV Werften gehörte und ihren ursprünglichen Namen verloren hatte.
Die beruflichen Anforderungen stiegen. Das Neue machte keinen Bogen um Maries Vater. Er las, lernte und schuftete. Das beeindruckte nicht nur seine Frau, sondern auch seine Tochter. Doch für die Familie blieb wenig Zeit. Die hatte die Werft geschluckt. Frau und Tochter aber schluckten ihre Unzufriedenheit.
Irgendwie gelang es dem Vater über die Jahre, in der neuen Zeit Fuß zu fassen. Man schätzte ihn. Allerdings war er inzwischen nicht mehr der Jüngste – die Fünfzig hatte er schon überschritten – seine Kraft ließ merklich nach.
Das Alter begann an ihm zu nagen. Zusätzlich fraßen die häusliche Unruhe durch die kleine Emma und die Sorge um Maries Zukunft an seiner Seele. Der Vater wurde zunehmend von depressiven Phasen heimgesucht. Platten und Rohre, die er tags verschweißte, lösten sich nachts in seinem Kopf wieder und fügten sich neu zu einem Panikschiff zusammen, das er nicht versenken konnte.
Wenn er morgens unausgeschlafen zur Arbeit ging, brachte er abends Kreuzschmerzen und schlechte Laune mit nach Hause. Während der Zugfahrt mussten sie aus ihm herausgekrochen sein. Mutter weinte. Emma heulte. Vater schlief vorm Fernseher. Marie verdrückte sich – so wie jetzt.
Der letzte Funke Verständnis für ihren Vater verglomm, als sie sich an den letzten Freitag erinnerte. Die Ohrfeige wegen der Zigaretten brannte noch immer in ihrem Gedächtnis.
Unauffällig ließ sie sich zurückfallen, Schutz hinter den Mülltonnen suchend. Vater brauchte sie nun nicht zu begegnen. Dann wäre der Abend gelaufen.
Als freie Bahn war, schlich sie sich in Richtung Karl-Marx-Straße davon. Wieso hieß die überhaupt noch so? Wo doch alles zusammengebrochen ist, wie der Großvater oft mürrisch sagte.
Am Ende der Wohnsilos wartete Laura. Wie die wieder aussah! Die hatte sich tatsächlich in die enge Jeans gequetscht. Die wabbeligen Hüften warfen dicke Ringe. Laura hielt Marie die Wange hin und die Freundin hauchte einen angedeuteten Kuss darauf.
Ich wäre lieber mit Anna tanzen gegangen, die sieht besser aus, da hätten wir doppelte Chancen, dachte Marie. Aber das ließ sich nicht ändern. Anna musste ihren Hausarrest absitzen, weil sie geklaut hatte. Marie war froh, dass sie selbst nicht erwischt worden war.
Es wurde langsam dunkel in der abgelegenen Kleinstadt. Ab und zu sahen die beiden Mädchen ein paar Typen umherstreifen. Kleine Grüppchen von frühreifen Jungs, die sie lüstern taxierten und bewundernde Pfiffe absonderten.
„Verpisst euch, ihr Clowns, ihr nervt! Müsst ihr nicht längst im Bett sein? Ich glaube, Mutti hat gerufen“, knallte Laura ihnen an den Kopf. Marie war die direkte Art ihrer Freundin peinlich. Sie zerrte Laura weiter.
In der Bushaltestelle saßen zwei Glatzen, die Laura und Marie plump anmachten. Mit denen wollten die Mädchen nichts zu tun haben. Vor Kurzem war hier der Döner-Imbiss abgefackelt worden. Man vermutete die Täter in der rechten Szene. Aber ob man das aufklären konnte?
Aus dem Klub drangen lautstarke Bässe. Die alte Baracke vibrierte. Einige Kerle hatten sich nach draußen verdrückt und lungerten mit ihren Bierbüchsen vor der Tür herum. Die Mädchen kannten ein paar Jungs davon: Hiesige von der Berufsschule. Keiner von denen gefiel Marie. Sie hatten was Primitives an sich, wortkarg und nicht mal zu einem Smalltalk fähig. Ihre unbeholfenen Flirtversuche stießen Marie ab.
Die Jungs in den Vorabendserien gefielen ihr besser. Die waren wortgewandt und cool. So einem müsste sie mal begegnen! Aber besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach – Vaters Standardspruch.
Der nachtblaue Mercedes fraß gierig Kilometer für Kilometer. Gewandt schnitt er die Kurven. Wie ein willfähriges Weib folgte der Wagen den Bewegungen des Fahrers. Der mochte das. Macht auszuüben erzeugte in ihm Lust.
Robert S. räkelte sich lässig im Sitz und liebkoste mit der Rechten den Schaltknüppel. Er hätte noch mehr aus der Maschine rausholen können, doch die Müdigkeit alarmierte seine Wachsamkeit und ließ ihn das Tempo drosseln. In fünf Stunden brauchte er erst am Nollendorfplatz zu sein, vorher müsste er irgendwo noch was trinken.
Robert S. bediente den automatischen Scheibenheber und ließ die laue Nachtluft in den Fahrerraum. Überall dunkel draußen – Einöde! Wo würde er eine Kneipe finden, die mitten in der Woche jetzt noch geöffnet hätte?
Das flache Land bot dem Wagen keinen Widerstand. Gleichmäßig surrend fuhr der Mercedes die schnurgerade Allee entlang, an deren vermeintlichem Ende zwei beleuchtete Schornsteine im Nachthimmel aufstiegen. Näherkommend machte Robert S. eine verschlafene Kleinstadt aus, in der nur noch wenige Fenster erleuchtet waren.
Er nahm das Gas zurück, bog von der Hauptstraße ab und glitt suchend über die unebenen schmalen Straßen. Den Ellenbogen auf die heruntergelassene Fensterscheibe gelegt, nahm er desinteressiert das schlafende Nest wahr.
Da werden die Bürgersteige abends hochgeklappt, dachte er gelangweilt, als er plötzlich von fern einen dumpfen Rhythmus verspürte. Er folgte dem harten Sound, der ihn fordernd näher zog.
Am Ende einer holprigen Sackgasse versperrte ihm eine heruntergekommene Baracke den Weg. Sie verschluckte und spie in einem fort junge Leute aus, die rauchend und johlend ihren Spaß hatten. Manche tanzten noch vor der Tür.
Es waren ein paar hübsche Teenies darunter. Sehr hip. Vielleicht konnte man sich hier in der Provinz ein bisschen den Abend versüßen, bevor es weiterging.
Er blickte in den Spiegel. Sein Haar war vom Fahrtwind zerwühlt. Zwischen den Zähnen bemerkte er Speisereste, die er mit einem Zahnstocher herauspulte. Er gelte sein Haar und wischte sich mit einem Feuchttuch die Hände sauber.
Jetzt war er okay. Robert S. schnalzte mit der Zunge und nickte sich im Spiegel vielsagend zu. Die Jungs in diesem Klub steckte er in die Tasche, denen hatte er nicht nur sein Alter, sondern auch die Erfahrung voraus. Abgeklärt verließ er seinen Wagen.
Als er den Eingang der Baracke passierte, musterten ihn die dort Stehenden misstrauisch, sagten aber nichts. Robert S. bahnte sich einen Weg durch den stickigen Flur. Knutschende Paare sonderten ein Gemisch von Parfüm, Schweiß und Fusel ab. Abstoßend, dachte Robert S.
Er wollte umkehren, da fühlte er einen begehrlichen Blick auf sich ruhen. Die hübsche Rothaarige links hatte ihn ins Visier genommen, obwohl sie sich kaum eines zudringlichen Muskelprotzes erwehren konnte.
Robert S. zwinkerte ihr zu und öffnete die Tür zum Saal. Mit einem Blick nach hinten bemerkte er, dass sich die Kleine aus der Situation befreit hatte. Ihre Augen trafen sich. Seine Chance witternd, beschloss er, fürs Erste in dieser Höhle zu bleiben.
Die Luft war zum Schneiden. Rotierende Lichtblitze ließen die zuckenden Leiber wie Marionetten erscheinen, die sich einem unsichtbaren Dirigenten freudig unterwarfen, willenlos eingefädelt.
An der Bar saß niemand, alles drängte sich auf der Tanzfläche. Dass der Kneiper nur billige Ostschnäpse anbot, erfasste Robert S. sofort. Einen Sandeman hatte er sowieso nicht erwartet. Er entschloss sich zu einem Bier.
Während Robert S. das Glas in einem Zug austrank, sah er aus den Augenwinkeln, wie die Rothaarige von vorhin durch die Tür schlüpfte und ihn sofort am Tresen aufspürte. Sie tat so, als suche sie jemanden im Saal, bewegte sich aber gewollt unauffällig auf ihn zu. Zwei Hocker neben ihm nahm sie Platz und ließ ihn ihr Profil sehen. Dabei strich sie mit lässiger Geste an ihrem tadellos gestylten Haar herum.
Dieser Appetithappen vom Land war eine leichte Beute für ihn. Er hatte nicht viel Zeit. Lächelnd sagte er unvermittelt: „Hallo! Sag mal, kennen wir uns? Wie heißt du?“
Sofort fühlte sich das Mädchen angesprochen.
„Marie.“
„Hallo, Marie!“
Sie lächelte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und posierte auf dem Hocker, als wäre sie bei einem Fotoshooting. Robert S. stand auf und setzte sich neben sie.
„Ich bin Robert.“
Er bot ihr eine Zigarette an. Sie griff danach. Dabei versuchte sie das Zittern ihrer Hände zu verbergen. Sie rauchten schweigend.
Amüsiert musterte er sie. Älter als sechzehn konnte sie nicht sein, wenn überhaupt. Auf ihn wirkte sie unsicher und provinziell, sah aber aus wie die kleinen Luder in Berlin. Die Musik war unerträglich laut. Er beugte sich zu ihr: „Was möchtest du trinken?“
Ob sie noch einen Drink nehmen konnte? Wohl kaum. Sie hatte bereits zwei Wodka Red Bull intus. Sie käme morgen schlecht aus dem Bett. Eine Selters war wohl jetzt das Beste.
Er bestellte für sie das Wasser und für sich ein zweites Bier. Robert S. schob sein leeres Glas neben ihrs.
„Was machst du so?“
Sie antwortete nicht gleich, denn an seinem Handgelenk prangte eine Rolex. So eine ähnliche hatte sie mal in der Werbung gesehen. Die teure Uhr machte Eindruck. Ein toller Mann! Der imponierte ihr.
Der Kneiper reichte das Bier und die Selters rüber. Robert S. prostete Marie zu. Sie stießen an.
Jetzt wurde das Mädchen redselig. Von ihren Wünschen sprach sie und wie sie die Kleinstadt und die Schule anödete. Von ihrem Traum, Schauspielerin oder Model zu werden. Jedenfalls irgendetwas, womit man ins Rampenlicht käme und dieser Stadt entfliehen könnte. Von ihrem Zuhause sprach sie nicht.
Robert S. merkte sofort, wie die Kleine zu knacken war.
„Du passt gar nicht hierher. In so ein Kaff! Du bist sehr attraktiv, hast Modelmaße! Und deine Klamotten sind angesagt! Überhaupt - das Gesamtpaket - wunderbar! Ich habe eine Casting Agentur. Solche Mädchen wie dich suche ich. Ich bringe dich groß raus, wie die hier.“
Er zog aus seiner Anzugjacke drei Fotos, auf denen sich leichtbekleidete, stark geschminkte Mädchen lasziv vor teuren Autos räkelten.
Marie beschlich ein seltsames Gefühl, das ihr Unbehagen verursachte. Sie wusste nicht, warum.
„Autowerbung“, ergänzte er, „das sind Models. Toll, nicht wahr?“
Marie nickte verunsichert.
„Mädchen für Werbung werden immer gesucht. Bestimmt klappt es dann auch mal mit einem kleinen Filmchen. Das willst du doch oder?“
In ihrer Vorstellung sah sie sich auf einem Hochglanzfoto. Maries Verunsicherung wich einer unbestimmten Vorfreude. Begann nun etwa ihre Traumkarriere? Sie spielte gedankenverloren mit einer Haarsträhne.
Die Blastbeats katapultierten Marie aus ihrer Versunkenheit.
„Hier kann man sich nicht gepflegt unterhalten. Wir gehen vor die Tür, Marie.“ Er reichte ihr die Hand.
Die ergriff sie willig und folgte ihm. Sie erhaschte gerade noch einen Blick von Laura, die ihr bewundernd nachschaute und ein unmissverständliches Zeichen machte. Sonst nahm keiner Notiz von den beiden.
Draußen vorm Eingang standen ein paar Smombies. Die waren beschäftigt.
„Wir setzen uns in meinen Mercedes. Da ist es ruhig und warm. Da können wir reden und besprechen alles Weitere.“
Robert S. hielt ihr die Tür auf. Marie ließ sich in das dunkle Leder fallen. Als er auf der Fahrerseite Platz nahm, schaute sie ihn erwartungsvoll an.
Was würde er ihr vorschlagen?
Doch er sagte nichts und küsste sie stattdessen zart hinters Ohr. Marie ließ es geschehen. Als er ihren Mund suchte und seine Hand unter ihr Top glitt, drängte sie sich an ihn. Endlich begehrte sie mal ein richtiger Mann und noch dazu einer vom Film.
„Hier ist es so hell vor dem Klub. Uns braucht ja nicht jeder zu sehen. Wir fahren woanders hin. Mein Mercedes ist der ultimative Begleiter. Schnittig, rassig und schön wie du.“
Er hauchte ihr noch mehr Komplimente ins Ohr. Sein warmer Atem umhüllte sie wie ein Kokon.
Robert S. startete den Wagen und fuhr rasant aus der Stadt heraus. Dabei liebkoste er mit seiner Rechten abwechselnd den Schaltknüppel und Maries Schenkel. Eine warme Glückswelle durchströmte sie, jeden Gedanken der Vorsicht und Vernunft wegspülend.
An einem Waldweg bremste Robert S. scharf.
Im Rückspiegel vergewisserte er sich, dass niemand ihm gefolgt war.